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FineArt Print Preise - Pay-What-You-Want



Alle die mich genauer kennen, wissen wie sehr ich mit überzogenen Preisen im Bezug auf FineArt Prints hadere. Viele folgen den traditionellen Empfehlungen bei der Preisfindung ihrer Arbeiten und versuchen dann, die eigenen Arbeiten noch aufzuwerten, in dem sie durch künstliche Verknappung - vulgo Limitierung eine Erhöhung des Preises versuchen.

Die Preisfindung bei meinen eigenen Arbeiten ist bei mir immer schon ein Prozess gewesen und in dem aus heutiger Sicht „Traumland der Editionen und Limitierungen“ hatte ich mich auch schon bewegt.

Heutzutage werden die allermeisten Bilder (Fotografien usw.) hauptsächlich digital „konsumiert“. Meine persönlichen Erfahrungen der letzten zehn Jahre auf Märkten, Kunstmärkten und der Erlebnisse rund um den Betrieb der Tummelplatz Galerie kann ich durchaus behaupten, dass das Verkaufen von Prints keine Angelegenheit ist, die im Sinne der bekannten „warmen Semmeln“ funktioniert.

Vereinfacht gesagt Semmeln braucht irgendwie jeder - Bilder - egal ob Fotografien, Zeichnungen oder Malereien braucht eigentlich niemand - zumindest nicht zum Leben. Das schöne Dinge - sagen wir mal dazu Kunst die eigenen vier Wände aufwerten kann und das eigene daheim einfach schöner macht ist irgendwie klar, aber eben nicht so wichtig wie eben Brot oder Semmeln.

Also Prints anzubieten und darauf zu hoffen, darauf eine Nachfrage wie beim Bäcker ums Eck zu erzeugen ist eindeutig Träumerei. Aber und das stelle ich immer wieder fest, trifft man im Rahmen von Märkten, Kunstmärkten und auch in der Tummelplatz Galerie auf Menschen, denen ein Bild so gut gefällt, dass sie es dann auch tatsächlich kaufen.

Doch was sind das für Leute? Sammler, Kunstsammler oder einfach nur reiche Menschen? Nein, ich denke nicht. Sicherlich sind da auch Menschen darunter die eindeutig zu denen gehören, die besser verdienen. Aber meistens sind die Interessent:Innen ganz normale Menschen - aber halt ohne Geldspeicher daheim.

Das sind eigentlich die Interessent:Innen, die ich als Zielpublikum mit meinen Bildern im Auge habe. Persönlich bin ich ein unbedingter Befürworter von leistbaren Prints. Leistbar ist natürlich, dass wissen wir alle, ein dehnbarer Begriff.

Im letzten Jahr habe ich mit einer alternativen Art der Preisfindung experimentiert. Inspiriert vom Gedanken des Dana aus der buddhistischen Welt - freiwilliges Geben nach eigenem Ermessen. Eine Art des Konzepts „Pay-What-You-Want“, dass es schon seit Buddhas Zeiten gibt. Doch dabei musste ich lernen, dass Dana sehr oft großen Erklärungsbedarf hat und für Menschen, denen die Welt des Buddhismus fremd ist, Dana natürlich auch vollkommen fremd ist. Meist wird es mit dem Spenden in unserem westlichen Kulturkreis gleichgesetzt und dadurch eben auch missverstanden.

Dana sollte immer auch eine Art von Wertschätzung gegenüber der Arbeit von jemanden oder gegenüber dieser Person sein.

Dana war, so ist es mir vorgekommen für den durchschnittlichen Westler eher anstrengend - muss er doch dann tatsächlich darüber nachdenken wie er seine Wertschätzung in angemessener Weise ausdrückt. Hin und wieder ist es dann echt mühsam geworden, dass Konzept vom Dana zu erklären.

Mein Wunsch leistbare Prints anzubieten bestand aber trotzdem weiterhin, daher suchte ich nach einer anderen, ähnlichen Möglichkeit um das auch weiterhin zu tun. Die Lösung fand ich in einer Spielart des Konzepts „Pay-What-You-Want“ in einer Publikation, die frei im Netz zugänglich ist.

Neben vielen interessanten Gedanken zu diesem Thema wird hier auch das Sale-Beispiel der Modemarke Everlane angeführt. Dabei hatte deren Kundschaft die freie Wahl zwischen drei Preisen. Der kleinste Preis brachte gerade so lala etwas für Everlane ein, der mittlere Preis gestaltete die Einkünfte schon besser und der höchste Preis sorgte für eine nachhaltige Gestaltung der Zukunft von Everlane. Wer mich kennt wird es bereits ahnen, diese Art der Preisgestaltung sagt mir natürlich total zu.

Wie ich nun festgestellt habe, tut sich meine Kundschaft mit dieser Art von „Pay-What-You-Want“ auch viel leichter. Es gibt eine preisliche Untergrenze, sowie eine Obergrenze und wenn man mir etwas ganz besonders Gutes tun möchte, dann kann man ja freiwillig immer noch mehr als den angegebenen höchsten Preis bezahlen.

Ich habe mich also daher entschlossen für alle neuen FineArt Prints / Poster diese Variante des „Pay-What-You-Want“-Prinzips zu Anwendung zu bringen. Ältere Print-Lagerbestände bleiben mal beim Dana-Prinzip, dass hilft einfach mein Lager abzubauen.

Bei meinen FineArt Prints / Postern finden sich in der Tummelplatz Galerie sowie auch online nun jeweils drei Preise. Welchen dieser Preise nun jemand für sich aussucht bleibt ihr/ihm überlassen.

Selbstverständlich darf man mich auch gerne mit einem höheren Preis überraschen - dafür bin ich dann ganz besonders dankbar.

Link: Publikation „Pay What You Want“ - Möglichkeiten und Grenzen eines alternativen Geschäftsmodells.


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© Herbert Koeppel