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Nie ganz bei dem was uns umgibt…

„Sein ganzes Leben lang war sein Blick gerichtet auf die Zukunft, den Horizont. Mit seinen Gedanken nie war er ganz bei dem, was ihn umgab. - Zitat der Figur von Meister Yoda aus „Das Imperium schlägt zurück“ - Krieg der Sterne.Bei einer der letzten Zugfahren ist mir aufgefallen, dass gut 7 von 10 Personen zwar im Zug sitzen, aber keineswegs wirklich im Zug waren. Alle hatte ihre Augen auf die kleinen Bildschirme ihrer Smartphones gerichtet.



Die Welt dieser Menschen reduzierte sich während der Fahrt ganz auf die Begrenzungen ihrer Apparate.

Wäre der Zug nicht in die gewünschte Richtung gefahren, dann hätten das manche erst am Ende der Fahrt bemerkt.

Nahezu immer und überall liegt das Smartphone griffbereit für deren Besitzer bereit.

Selbst aus angeregten Gesprächen lassen sich die meisten bereitwillig herausreissen wenn das Telefon nach Aufmerksamkeit ruft. Das was dabei gerade getan wird, sei es eine Tätigkeit oder eine Unterhaltung wird ohne mit der Wimper zu zucken unterbrochen.

Dabei ist ein klassischer Telefonanruf eigentlich schon eine eher seltene Form der Unterbrechung, auf die bereitwillig reagiert wird. What´s App, Telegram, Signal, Instagram, Facebook laufen ständig im Hintergrund und dadurch, dass alle immer mit dem Internet verbunden sind, trudelt ein nie endender Strom an vermeintlich Wichtigem auf den kleinen Geräten ein.

Auf dieses vermeintlich Wichtige wird meist sofort reagiert. Während dem Essen, während Unterhaltungen, nahezu alles wird unterbrochen und auf das nach Aufmerksamkeit heischende Gerät zu reagieren. Die ständige Verbundenheit mit dem Internet unser Hosentaschen-Kommunikationsgeräte ist eine immerwährende Verlockung zur Ablenkung.

Fünf Minuten z.B. nur einfach wirklich auf den Bus zu warten anstatt in der digitalen Versenkung zu verschwinden kann schon eine Herausforderung sein.

Keine Frage unsere Mobiltelefone haben durchaus ihre praktischen Seiten, mit Sicherheit hat diese Technologie auch schon genug Leben gerettet. Doch die Benutzung dieser Geräte wirkt mittlerweile bei vielen von uns wie das Verhalten von Abhängigen. Das viele der Meinung sind, ohne diese Geräte, die sie ständig um sich haben, nicht mehr auskommen zu können ist ein weiteres Anzeichen von Abhängigkeit.

Vieles das wir tun würde eigentlich bereits unsere gesamte Aufmerksamkeit beanspruchen. Trotzdem sind wir nur allzu bereit uns durch unsere vermeintlichen kleinen digitalen Helferlein immer und überall sofort ablenken zu lassen.

Sind unsere Leben die wir führen, unsere Gespräche und unsere Tätigkeiten für sich alleine gesehen schon so langweilig geworden, dass wir uns nahezu ständig und immer nur allzu bereitwillig durch unsere elektronischen Krücken davon ablenken lassen?

Mir geht es mit diesen Gedanken nicht darum, dass sich nun jemand schlecht fühlt nur weil er/sie sich in manchen meiner Ausführungen wiedererkannt hat. Ich möchte damit nur darauf hinweisen, dass wir gerade in dieser Zeit Ablenkungen gegenüber sehr empfänglich sind. Persönlich möchte ich dadurch bei mir mehr Bewusstheit schaffen, dass uns diese Ablenkungen auf Dauer vieles nicht mehr so erleben lassen, wie wir es eigentlich könnten.


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© Herbert Koeppel