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Traun-Donau Auen - 42 Fotografien / #8

Ein Zen-Moment. Ich weiss nicht mehr wann genau in den letzten Jahren, wenn ich für mich selbst mit einer Kamera unterwegs bin, die Haltung der absichtslosen Photographie entstanden ist. Es bedeutet einerseits für mich, kein bestimmtes Motiv in meiner Vorstellung aufnehmen zu müssen und andererseits bedeutet es für mich auch vollkommen damit zufrieden zu sein mal gar keine Bild zu machen.



Nicht immer findet man aber etwas fotografisch lohnenswertes in einer Landschaft. Ob man offen genug ist um Motive zu finden, hat auch immer etwas mit der eigenen geistigen Verfassung zu tun.

An diesem Abend herrschte warmes August Wetter. Ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben, machten wir einen ausgedehnten Spaziergang am Rand der Au entlang des Mitterwassers.

In den Traun-Donau Auen wird viel gefischt. Als Fotograf muss man den Anglern schon dankbar sein. Denn nur deshalb gibt es jede Menge an Möglichkeiten, um an vielen Stellen, gerade am Mitterwasser direkt ans Wasser zu kommen. Ohne diese Fischer-Buchten wäre es doch viel mühsamer direkt am Wasser fotografieren zu können. .

Wenn ich zum Fotografieren unterwegs bin, also wenn ich ohne Workshop-Teilnehmer:Innen draussen bin, dann ist die Ruhe die dabei entsteht immer etwas besonders. Mit einer Gruppe unterwegs zu sein, ist immer anders, als wenn man der eigenen Fotografie nachgeht.

Aber wir sind jemanden begegnet. Wir trafen einen Kollegen aus der Arbeit von Helga. An einer der von den Anglern angelegten Buchten. Ob er fischte kann ich heute nicht mehr genau sagen. Aber er und Helga unterhielten sich einige zeitlang über dies und das.

Damit war die Ruhe ein wenig dahin für mich. So richtig am Gespräch beteiligen wollte ich mich, also habe ich die Landschaft und das Ufer dieser Bucht auf mich wirken lassen.

Wenn ich kein bestimmtes Motiv im Kopf habe, dann schaue ich gerne mit der Kamera am Auge durch die Gegend. Irgendwie ist es fast so, als ob ich die Landschaft oder einen kleineren Bereich davon scanne. Im Laufe der Jahre habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich damit gerade bei Teleobjektiven Bildkompositionen finde, die ich mit blossem Auge gar nicht erst bemerkt hätte.

Obwohl Objektive immer mit dem menschlichen Auge verglichen werden, so stimmt das nur zum Teil. Gerade bei längeren Brennweiten ergeben sich Perspektiven, die kein menschliches Auge unbewaffnet so sehen würde.

So erging es mir auch an diesem sommerlichen frühen Abend in der Au. Das Gespräch in meiner Nähe blendete ich für einige Zeit aus und schaute in die Au. Fotografieren hat mehr Gemeinsamkeiten mit der ZEN-Meditation als ich mir das Anfangs dachte. Auch beim Fotografieren, kann durchaus eine Art Zustand der Versenkung entstehen.

Eine Versenkung, die einem nur mehr Sehen lässt…






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© Herbert Koeppel