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Tag: Wienfluss.Erinnerungen

Zu vielen meiner fotografischen Themen kehre ich immer wieder zurück. Doch keines davon ist so persönlich, direkt und intensiv mit mir verbunden wie der Wienfluss. Es war das Paradies meiner Kindheit. Einer Zeit, die noch nicht von digitalen Medien, Smartphones, vermeintlichen sozialen Netzwerken, einer völlig verplanten Kindheit oder Helikopter-Eltern, die ihre Kinder auf Schritt und Tritt überwachen geprägt wurde.


Vor einiger Zeit ist mir eine meiner vermutlich ersten Fotografien, die ich am Wienfluss gemacht hatte wieder untergekommen. Beim Um- und Ausräumen ist mir diese Fotografie im wahrsten Sinne des Wortes in die Hände gefallen. Da lag das Foto nun vor mir. Farbstichig und im kleinen Format von 9x13cm. Interessanterweise kann ich mich nicht wirklich sehr genau daran erinnern wann ich diese Aufnahme vor gut vierzig Jahren machte.


Im dunklen Tunnel zwischen dem Nikolai-Steg und dem Ferdinand-Wolf Park fanden wir als Kinder einst fremde Ausweis-Papiere und eine Geldbörse. Im zugewachsenen, damals noch zugänglichen Stiegen-Aufgang, der schon lange nicht mehr existierenden Station „Hütteldorf-Bad“, sowie dem gleichnamigen Schwimmbad hatte sich in unserer damaligen kindlichen Vorstellung ein grausiges Verbrechen zugetragen.


Tierfotografie hat mich nie wirklich interessiert. Fotografische Wanderungen sind für mich wesentlich interessanter als der Ansitz auf Tiere. Meine bis dato absichtlichen, fotografischen Begegnungen mit Tieren kann ich an einer Hand abzählen.Somit sind mir die allermeisten Tiere in den letzten knapp 25 Jahren Fotografie eigentlich immer zufällig vor die Objektive meiner Kameras gesprungen.




Irgendwann 1999 hatte es mich nach längerer Zeit wieder an den Abenteuerspiel-Platz meiner Kindheit verschlagen - an den Wienfluss. Warum und wieso es mir damals wieder in Sinn gekommen war, dort mal wieder vorbeizuschauen kann ich heute nicht mehr nachvollziehen. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich die Fotografie schon einige Zeit lang für mich entdeckt, allerdings stand ich damit gerade erst am Anfang.


Diejenigen, die mich schon etwas länger kennen, werden mit den "WIENFLUSS.ERINNERUNGEN" eine Art von "deja vu" haben. Hatte ich doch im ersten Corona-Jahr bereits eine Serie von Blog-Beiträgen, die den Wienfluss auch zum Thema machten. Diese alten Beiträge gibt es aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr. Doch mittlerweile hat der Wienfluss bei meinen Projekten einen wesentlich grösseren Stellenwert erhalten.


ZEIT.FLUSS.SPUREN ist ein photographisches Projekt von mir, dass mich an den Abenteuerspielplatz meiner Kindheit und Jugend am Wienfluss zurückführt. Von Anfang der 1970 bis Mitte der 1980 Jahre war der Wienfluss zwischen Hütteldorf und Auhof zur warmen Jahreszeit immer der Mittelpunkt meines Lebens. Seit dem Ende der 1990iger-Jahre wird der Wienfluss langsam aber sicher wieder renaturiert und zum Erholungsraum für Mensch und Tier.




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© Herbert Koeppel