Wienfluss.Erinnerungen

Es gibt dieses wunderbare Science-Fiction Buch von Jack Finney namens Zeitspuren. In dieser Geschichte hat der Protagonist Si Morley die Fähigkeit, ohne jede Art von Zeitmaschine durch die Zeit in zu reisen. Auf der Reise in das 19. Jahrhundert erlebt er dabei fantastische Dinge. Ähnliche Momente erlebe ich heute manchmal, wenn auch ohne echter Zeitreise. Es sind flüchtige Augenblicke, die mich manchmal Vergangenes von vor mehr als 45 Jahren wieder erleben lassen. Das alles spielt sich dabei natürlich nur in meinem Kopf ab. Doch hin und wieder fühlt es sich am Wienfluss so an, also ob ich durch den Nebel der Zeit schemenhaft den Wienfluss und seine Landschaft von damals durchschimmern sehe.

In meiner Kindheit und meiner Jugend hat der Fluss, der den selben Namen trägt wie meine Heimatstadt gerade in den Sommern eine wichtige Rolle gespielt. Selbst in der Zeit als junger Erwachsener wurden dort Orte von mir noch zum illegalen Grillen genutzt. Das Leben, die Arbeit und andere verwirrende Ereignisse am Weg zum Erwachsenwerden haben dem Wienfluss dann längere Zeit eine weniger wichtige Rolle zugeordnet.

Das änderte sich, soweit ich mich erinnern kann vor ca. 25 Jahren. Es wurden umfangreiche Umgestaltungen im Rahmen des Hochwasserschutzes von der Stadt Wien am Abenteuerspiel-Platz meiner Kindheit in Angriff genommen. Der Wienfluss meiner Kindheit und Jugend begann zu verschwinden.

In den ersten Jahren danach wurde diese Landschaft auch zum Übungsplatz für meine ersten Schritte in der Naturfotografie. Erst 2007 begann ich langsam aber sicher zu erahnen, dass im Zug der weiteren von der Stadt Wien geplanten Umbauten mein alter Wienfluss streckenweise unter Beton aus dem 21.Jahrhundert verschwinden würde.

Seit vielen Jahren finden nun schon umfangreiche Renaturierungs-Maßnahmen statt. Das Steinbett, das den Fluss seit dessen Regulierung Ende des 19. Jahrhunderts eingefasst hat, ist immer mehr am verschwinden. Es hat den Anschein als ob sich der Wienfluss streckenweise wieder zu dem entwickelt, wie er wohl vor der ersten Regulierung ausgesehen haben mag. Erholungssuchende Bewohner der angrenzenden Wiener Bezirke und auch die Natur in Form der Tier- und Pflanzenwelt lernen das langsam aber sicher wieder zu schätzen.

Trotzdem verschwindet ein Stück der Geschichte der Stadt Wien unter Natur aus zweiter Hand und ein Stück meiner Geschichte damit ebenso. Daher unternehme ich wann immer es für mich möglich ist, einer meiner persönlichen Zeitreisen an diesen Ort. Wienfluss.Erinnerungen ist für mich ein Projekt, das ich ohne Aussicht auf ein endgültiges Ende verfolge und mich bis an mein Lebensende immer wieder Reisen durch den Nebel der Zeit, in Kinder- und Jugendtagen am Wienfluss machen lassen wird.

Im Laufe der nächsten Zeit entstehen aus meinen persönlichen Zeitreisen an den Abenteuerspielplatz meiner Kindheit mehr oder weniger kurze Text- und Bilderzählungen. Wohin mich die Arbeit an diesen Erzählungen letztendlich führen wird ist noch nicht so ganz klar. Fakt ist, das es mir ein großes Bedürfnis ist, mich mit diesen Zeitreisen in meine Kindheit zu beschäftigen.

Nur Tagebücher sind für den Schreiber oder die Schreiberin selbst gedacht. Meine Wienfluss.Erinnerungen sind erster Linie natürlich ganz persönlicher Natur, allerdings auch dazu gedacht von anderen gelesen zu werden. Es interessiert mich einfach, was andere Menschen über meine Gedanken und Bilder zu diesem Thema denken.

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Diejenigen die bereits ein Kennwort erhalten haben, finden unterhalb angeführt, die im Moment zugänglichen Bild- und Texterzählungen meiner Wienfluss.Erinnerungen.

Warum nur exklusiv? Nun, ich möchte einfach wissen wer das liest!

Wienfluss.Erinnerungen - Irgendwann in den 1980igern...
Irgendwann in den 1980er...

Vor einiger Zeit ist mir eine meiner vermutlich ersten Fotografien, die ich am Wienfluss gemacht hatte wieder untergekommen. Beim Um- und Ausräumen ist mir diese Fotografie im wahrsten Sinne des Wortes in die Hände gefallen.

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Wienfluss.Erinnerungen - Der Tunnel
Der Tunnel
(2005, 2023 und 1935)

Im dunklen Tunnel zwischen dem Nikolai-Steg und dem Ferdinand-Wolf Park fanden wir als Kinder einst fremde Ausweis-Papiere und eine Geldbörse.

Im zugewachsenen, damals noch zugänglichen Stiegen-Aufgang, der heute nicht mehr existierenden Station „Hütteldorf-Bad“ hatte sich in unserer damaligen kindlichen Vorstellung ein Verbrechen zugetragen.

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Wienfluss.Erinnerungen - Graureiher am Wienfluss
Graureiher am Wienfluss
(2003 bis 2010 und 2023)

Im dunklen Tunnel zwischen dem Nikolai-Steg und dem Ferdinand-Wolf Park fanden wir als Kinder einst fremde Ausweis-Papiere und eine Geldbörse.

Im zugewachsenen, damals noch zugänglichen Stiegen-Aufgang, der heute nicht mehr existierenden Station „Hütteldorf-Bad“ hatte sich in unserer damaligen kindlichen Vorstellung ein Verbrechen zugetragen.

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Wienfluss.Erinnerungen - Zurück am Abenteuerspielplatz meiner Kindheit
Zurück am Abenteuerspielplatz meiner Kindheit
(1999)

Irgendwann 1999 hatte es mich nach längerer Zeit wieder an den Abenteuerspiel-Platz meiner Kindheit verschlagen - an den Wienfluss. Warum und wieso es mir damals wieder in Sinn gekommen war, dort mal wieder vorbeizuschauen kann ich heute nicht mehr so richtig nachvollziehen. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich die Fotografie schon einige Zeit lang für mich entdeckt, allerdings stand ich damit gerade erst am Anfang.

An diesem Tag allerdings dürfte ich ohne Kamera unterwegs gewesen sein. Jedenfalls finden sich keine Aufnahmen dieses Tages im eigenen Bildarchiv.

Trotzdem gibt es von diesem Wiedersehen mit dem Wienfluss Fotografien. Mein mittlerweile verstorbener Onkel Heinrich Tauscher hatte seine Kamera dabei, als er, ein Freund und ich an diesem Tag am Wienfluss unterwegs waren.

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© Herbert Koeppel