In diesem Bild tritt einem ein Stück Wald entgegen, durchzogen von ein paar Birken, deren helle Stämme sich am Wegesrand aufreihen. Sie wirken wie natürliche Wegweiser. Als schlanke, senkrechte Akzente ziehen sie den Blick an, bevor dieser sich in dem feinen Geäst verliert, das den Weg säumt und ihn zugleich begleitet.
Der Pfad selbst, der sich nach rechts hinauskrümmt, ist mehr als bloß ein Bestandteil der Szenerie, er ist das eigentliche kompositorische Versprechen. Er führt nicht zu etwas Bestimmtem, sondern fort von dem, was sichtbar ist und genau darin liegt eine stille Spannung. Man folgt ihm mit dem Auge, doch wohin er tatsächlich führt, bleibt offen.
Die Birken wirken grafisch. Ihre Rindenzeichnung hebt sich mit einer Klarheit vom filigranen Hintergrund ab, die so nur im Schwarzweiß gelingt. Die monochrome Umsetzung entzieht dem Bild alles Ablenkende und gibt ihm stattdessen ein Tonwertgerüst, an dem sich jedes Detail verankern kann. Schwarzweiß ist hier weniger Stil als Methode, ein Werkzeug der Konzentration.
So entsteht eine Fotografie, die weit mehr zeigt als einen Waldweg. Sie zeigt Birken, einen Pfad und ein Ziel, das irgendwo jenseits der Sichtbarkeit liegen muss. Unbestimmt, aber spürbar.
Vielleicht ist es gerade dieses Unbestimmte, das dem Bild eine Wirkung verleiht. Jene stille Einladung, es nicht nur anzusehen, sondern auch in Gedanken einen Schritt hinein zu machen.
Kommentar zum Thema „Freie Preiswahl - Pay what you want"