Über Jahrhunderte hinweg war Frauen in der Kunst hauptsächlich eine Rolle zugedacht: die der Muse. Man bestaunte sie, idealisierte sie, verewigte sie – doch als schöpferisch Handelnde blieben sie meist unsichtbar. Die Kunstgeschichte ist reich an weiblichen Körpern und Gesichtern, aber arm an den Stimmen der Frauen, die selbst gestaltet haben. Was sie schufen, verschwand oft im Schatten der Männer, denen man ihre Arbeiten allzu bereitwillig zuschrieb.
Wer dennoch künstlerisch tätig war, tat es zumeist als Tochter, Ehefrau oder Schülerin eines Meisters und unter Bedingungen, die das jeweilige Talent klein hielten: fehlende Ausbildung, verschlossene Ateliertüren, später falsche Zuschreibungen und ein kanonisches Desinteresse, das diese Unsichtbarkeit nur festigte.
Inzwischen jedoch beginnt sich der Blick zu klären. Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker holen vergessene Künstlerinnen ans Licht und zeigen, dass Frauen weit mehr waren als Inspirationsquellen männlicher Fantasie: eigenständige, entschlossene Gestalterinnen ihrer Zeit.
Die Musen haben genug – sie verlangen ihren Platz auf der Bühne, und zwar als Akteurinnen.
Fotoarbeiten von 27 Fotografinnen sind bis inkl. 5.2.26 während der Ausstellung "WOMEN only…" in der Tummelplatz Galerie in Linz zu sehen.
Ausserdem möchten wir einigen Fotografinnen dieser Ausstellung noch eine weitere kleine Bühne bieten, um sich und ihre Fotografie zu zeigen - hier im Blog, im Blog der Tummelplatz Galerie und auch auf Instagram. In den nächsten Tagen kommen dann die ersten Beiträge von einigen Ausstellerinnen.
Kommentar zum Thema „Freie Preiswahl - Pay what you want"