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Traun-Donau Auen - 42 Fotografien / #2

Das ist #2 aus meiner Blog-Serie „42 Fotografien“. Meine Prints halte ich ja üblicherweise eher klein und handlich. Das hat neben dem Grund, dass es halt nicht sehr viele Menschen gibt, die in ihren Wohnungen soviel Platz ähnlich einer Galerie für grosse Prints haben, eben auch noch den Beweggrund, dass ich kleine Prints als intimer empfinde und auch sie für mich in kleineren Formaten eine ruhigere und stillere Wirkung entfalten.



Doch #2 der Serie der 42 Fotografien hatte vor Jahren eine Wirkung, die mich eine zeitlang in genau die andere Richtung hatten gehen lassen.

Knappe 11 Jahre hatte ich 99,9% meiner Fotografie mit einer 12Megapixel Kamera im DX-Format bestritten. Nach dieser doch langen Zeit, löste ich damals dieses alte, unverwüstliches Arbeitstier durch eine Nikon FX Kamera mit satten 36Megapixel Kamera ab. Technisch gesehen, war das natürlich in allen Belangen etwas völlig anderes. Mehr Pixel-Auflösung, mehr Dynamik-Umfang und plötzlich hatte ich auch die Möglichkeit meine Bilder größer als bisher auf Papier zu bringen.

Nachdem ich diese Fotografie so groß wie es mein Epson 4900 drucken konnte auf Papier vor mir hatte, entstand der Wunsch es noch größerer auf Papier zu sehen. Es klingt heute seltsam, aber die Möglichkeit nur auf A2 ausgeben zu können, wurde mir bei diesem Bild doch tatsächlich zu wenig. Das alles führte damals zur Anschaffung eines übertragenen Epson 7900. Bezogen auf die Druckfläche vergrößerten die 36 Megapixel nun die Möglichkeiten.

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Heute finden sich unter meinen SchwarzWeiss-Fotografien viele verschiedene Darstellungen. Manche stellen extreme Kontraste zwischen Schwarz und Weiss dar, andere wiederum zeigen das komplette Spektrum an Schattierungen zwischen reinem Weiss und reinem Schwarz. #2 der Serie „42 Fotografien“ ist eine Fotografie, in der viele, viele Grauabstufungen sichtbar sind.

Beschäftigt man sich mit der SchwarzWeiss-Fotografie so gibt es diejenigen, die meinen eine Fotografie müsse alle Schattierungen die irgendwie möglich sind aufweisen. Andere wiederum finden nur harte Bildkontraste werden SchwarzWeiss gerecht. Persönlich zähle ich mich zu keiner der beiden Gruppen. Ob ein Bild kontrastreich oder reich an Schattierungen wird, hängt bei mir eher vom Motiv und meiner Vorstellung davon ab. Nicht immer hat das Endergebnis mit der Vorlage in der realen Welt eine große Übereinstimmung.

An diesem Ort komme ich auf meinen Streifzügen durch die Au immer wieder mal vorbei. Meist bin ich dabei alleine unterwegs, aber hin und wieder sind auch Teilnehmer:Innen eines Workshop mit dabei. Aber immer weise ich dabei darauf hin, dass ich diese Stelle besonders schätze und sich hier ein Bild, das reich an Tonwerten ist verbirgt.

Allerdings erkennen die Wenigsten, das hier schlummernde Potenzial an Tonwerten. Doch Lehrer öffnen nur Türen und stossen niemanden gewaltsam hindurch. Nach meinem Hinweis, sollten diejenigen die sich schon länger mit der Fotografie beschäftigen dann doch auch aus eigenem Antrieb einen genaueren Bild darauf werfen. Nicht immer passiert das auch.

Doch so einfach ist es mit diesem Bild auch wieder nicht. Ist es doch an einem sehr speziellen Morgen Ende Juni vor rund sieben Jahren entstanden. An diesem Tag hatte ich eigentlich gar nicht vor am Morgen in der Au unterwegs zu sein.

Geplant war eigentlich eine Session mit einem etwas weiter weg wohnendem Jahres-Workshop-Teilnehmer. Doch dieser sagte mir zeitig in der Früh, aufgrund einer Erkrankung ab. In der Nacht davor hatte es geregnet und es war sehr angenehm warm nach Sonnenaufgang. Den Nebel, den ich von daheim aus sehen konnte versprach interessante Möglichkeiten. Also machte ich mich, da ich schon ziemlich zeitig aufgestanden war auf den Weg in die Au.

Was den Nebel anbelangte war fühlte es sich wie ein Novembertag an. Allerdings mitten im Sommer. Die Au lag im Nebel und am Großem Weikerlsee konnte man kaum die andere Seite und dessen Ufer ausmachen. So dichten Nebel wie damals sieht man selten, zumindest im Sommer. Da müssen schon viel Regen und warmes Wetter zusammenkommen.

Es ist jenes der Bilder die eigentlich was das Motiv anbelangt überhaupt nicht besonders spektakulär ist. Man sieht im Ausschnitt nur einen dichten Teil des Auwaldes. Auch ahnt man nichts davon, dass eigentlich im unteren Teil der Aufnahme ein Bach in Richtung des Grossen Weikerlsee verläuft.

In meinen Augen, war und ist diese SchwarzWeiss-Ausarbeitung für mich immer ein kleines Fest der Tonwerte. Ein eher unscheinbares Motiv, das für mich durch die Repräsentation in SchwarzWeiss erst seinen optischen Wert erhalten hatte.

Alle Bilder der Serie 42 Fotografien aus den Traun-Donau Auen.


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© Herbert Koeppel